Kampfsport, Kampfkunst oder Selbstverteidigung?

Was sind die Merkmale zur Unterscheidung und wofür soll ich mich entscheiden?

Im normalen Sprachgebrauch wird Kampfsport als Sammelbegriff verwendet. Vor allem die asiatischen Kampftechniken, aber auch Boxen, Ringen und/oder Waffentraining werden hiermit bezeichnet.
Eine vollständige Abgrenzung von Kampfsport, Kampfkunst und Selbstverteidigung ist aus unserer Sicht nicht möglich und die folgende Erörterung soll nur ein wenig Licht ins Dunkel bringen und vielleicht auch bei der Auswahl des richtigen Clubs helfen.

Also fangen wir mal mit Kampfkunst an …

Dazu muss erst einmal das Wort genauer untersucht werden. Die Bedeutung von Kampf ist uns auf den ersten Blick klar. Wir verstehen hier sicherlich einheitlich etwas wie „handgreifliche, auch mit Waffen geführte, heftige Auseinandersetzung zwischen zwei oder mehreren Gegnern.“ So sieht es auch der Duden.
Versuchen wir nun dem Wort Kunst etwas näher zu kommen. Hier versteht man neben dem schöpferischen Element, „das Können, besonderes Geschick“. Und mit dieser Interpretation können wir in diesem Bereich sicherlich gut arbeiten, das Können oder ein besonderes Geschick im Kampf.


Kommen wir nun zu Kampfsport …

Zum Glück können wir die gerade genutzte Bedeutung für Kampf übernehmen und schauen uns hier die Bedeutung von Sport etwas genauer an. Bemüht man dann die eher trockenen Definitionen, kommt man zu: „Eine der körperlichen Aktivitäten, die man zum Vergnügen, zur Kräftigung des Körpers oder als Wettbewerb betreibt.“
Zusammengenommen steht hier der Kampf also im Fokus der körperlichen Aktivität, der Kräftigung aber auch des Wettbewerbs.


Sehen wir uns zu guter Letzt die Selbstverteidigung an…

Hier findet man als Kurzdefinition folgendes: „alle Maßnahmen und Techniken, mit denen man sich vor körperlichen Angriffen schützt.“
Nehmen wir diese Erklärungen zu Hilfe, wird aus unserer Sicht klar, dass unsere Alltagssprache mir der Verwendung von „Kampfsport“ als Oberbegriff falsch liegt. Wir sollten hier eher Kampfkunst verwenden, denn sowohl in der Ausübung eines Kampfsportes als auch der Selbstverteidigung liegt der Wunsch nach Können und besonderem Geschick in der Anwendung verborgen.
Nun ist also klar, dass alle Trainierenden der Kampfsportarten als auch der Selbstverteidigung sich als Kampfkünstler verstehen können. Einzig die Motivation und die Betonung ist eine unterschiedliche.
Für den Kampfsportler stehen der sportliche Wettkampf, das Kräftemessen und der Aufbau einer passenden Physis im Vordergrund.
Für den Trainierenden der Selbstverteidigung liegt der Fokus auf dem effektiven Schutz von Leib und Leben.
Nun ist es wie mit allem im Leben. Die Übergänge sind fließend und viele Kampfsportler sind sicherlich sehr gut darin, sich in einer Selbstverteidigungssituation zu wehren. Das Selbstverteidigungstraining ist ohne körperliche Aktivität ebenfalls undenkbar.
Kommen wir nun zurück zu der Frage, was trainiere ich eigentlich oder was möchte ich eigentlich erlernen?
Möchte ich mich stark körperlich betätigen, fit werden und vielleicht an Wettkämpfen teilnehmen, dann sollte ich definitiv zu Kampfsportarten greifen.
Will ich mich effizient und effektiv verteidigen können und in Gefahrensituationen Angriffe sicher beantworten können, dann greife ich zu Kampfkünsten mit Betonung der Selbstverteidigung.

Hier eine kurze, sicherlich nicht vollständige und vor allem rein subjektive Einteilung verschiedener Stile in die Kategorien Selbstverteidigung und Kampfsport:

Selbstverteidigung:

• Ving Tsun (VT) und andere Yip Man Stile (WT – Wing Tsun, WC – Wing Chun, VC – Ving Chun)
• Arnis, Escrima, Kali
• Jeet Kune Do
• Jiu-Jitsu
• Ninjutsu
• ATK (Anti-Terror-Kampf)
• Krav Maga oder KAPAP
• Alpha
• und viele mehr.

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Kampfsport:

• Karate
• Taekwondo
• Judo
• Boxen
• Ringen
• Kick Boxen
• Thai Boxen
• Luta Livre
• Brazilian Jiu-Jitsu
• MMA oder Mixed Martial Arts
• und anderer.

Möchten Sie lieber Kämpfen im sportlichen Sinne erlernen, dann empfehlen wir hier in Bonn von ganzem Herzen unsere Freunde vom Combat Club!


Abschließend sei der Vollständigkeit halber noch angedeutet, dass sich alle Kampfsportarten historisch betrachtet aus den Kriegs- und Kampfkünsten entwickelt haben. Der überlegene Kämpfer zu sein, mit dem Ziel den Gegner in der Schlacht/im Kampf zu besiegen, war das alleinige Ziel der Ausübenden in der Vergangenheit. Der sportliche Wettkampf kam in Friedenszeiten und aus Trainingszwecken erst dazu.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen bei der Wahl oder der Einschätzung Ihrer Kampfkunst behilflich sein und freuen uns Sie vielleicht einmal bei uns begrüßen zu dürfen.