Das Geschäft mit der Selbstverteidigung boomt!

Egal ob Männlein oder Weiblein, seit der Kölner Neujahrsnacht und einigen anderen Übergriffen, die in den Medien publik gemacht wurden, boomt das Geschäft mit den Selbstverteidigungskursen.

Schauen wir doch mal, was hier so angeboten wird!

  • 4 Stunden Seminar – 49 Euro
  • 3 – 3,5 Stunden inkl. Pausen – 69,90 Euro
  • 8 Wochen Selbstverteidigungskurs 1,5 h pro Woche – 103,13 €–123,72 €


Das sind nur drei Beispiele von Hunderten, die man zurzeit im Internet und in einigen Zeitungen finden kann.

 












Seid ehrlich mit Euch selbst

Bitte liebe Leute, seid doch ehrlich mit Euch selbst. Was wollt Ihr denn in maximal 12 Zeitstunden auf der Matte lernen? Kämpfer, egal ob sportlich oder selbstverteidigungsorientiert, verbringen ewige Zeiten mit dem Training, um sich in Kampfkünsten zu schulen. Selbstverteidigung und Kampfkunst ist eine Leidenschaft, die ins Blut übergehen, intuitiv funktionieren muss und immer und immer wieder trainiert wird. Mal eine andere Frage, wie gut spielt Ihr Tennis nach maximal 12 Stunden mit einem Trainer? Seid Ihr danach in der Lage einen Spieler aus der Regionalliga zu besiegen? Mit einem solchen könnte man einen geübten Straßenschläger nämlich vergleichen.

Wenn es wirklich gut läuft und Ihr auch einen der längeren Kurse bucht, hält das Knowhow aus diesen Kursen vielleicht ein paar Wochen. Von intuitiven Handlungen und sicher eingeübten Bewegungsmustern kann allerdings in keinem Fall die Rede sein.

Was wird geboten?

Fassen wir es doch mal kurz zusammen. In diesen Kursen lernt Ihr ein wenig Psychologie für Extremsituationen.

  • Grenzen ziehen
  • Laute Ansprache
  • Barrieren aufbauen (Hände vor dem Körper)
  • Gestik und Mimik
  • Auf das eigene Frühwarnsystem hören
  • Ein wenig über Rollenverständnis in der Gesellschaft usw.

 

Ist das Selbstverteidigung?

Nein, das sind ein paar gute Ratschläge, die man in jedem drittklassigen Selbstverteidigungsbuch für 9,90 Euro nachlesen kann. Besser noch, die gibt es in der Leihbibliothek.

Wenn jetzt die Herren und Damen Selbstverteidigungstrainer den Hobbypsychologiekoffer wieder eingepackt haben, dann geht es weiter mit etwas üben des zuvor gelernten und Rumgebrülle.

Stopp! Lass das … Halt, bleiben Sie, wo Sie sind … usw.

Hey, das macht richtig Laune und ist definitiv noch der nützliche Teil an diesen Kursen. Leider wird Dir in einer Extremsituation wahrscheinlich vor Angst kaum die richtigen Worte mit der richtigen Lautstärke über die Lippen kommen, wenn Du nicht an Gewaltsituation langsam herangeführt und dauerhaft gewöhnt wurdest.

Jetzt geht es im Kurs noch mit etwas Bewegung weiter. Die Herren und Damen Kursleiter packen jetzt die Schlagpolster aus. Mit Leibeskräften und ohne Sinn und Verstand wird nun auf den Polstern rumgehauen.

 

Spart Euch das Geld für einen Selbstverteidigungskurs!!!

Super Idee!

Ihr glaubt es nicht?

Dann schaut doch einfach mal bei Youtube unter Selbstverteidigungskurs. Da gibt es Sachen, die glaubt man nicht! Wenn man jetzt noch Würfe und Hebel in einem solchen Kurs unterrichtet, dann seid Ihr erst recht an der richtigen Stelle! 😉 Bis man Hebel und Würfe sicher anwenden kann, dauert es sehr lange! Dafür reicht kein Selbstverteidigungskurs.

Manchmal wird auch ein Trainer in einen Vollschutzanzug gesteckt und man darf nach Herzenslust auf Ihm rumhauen und treten. Macht das Sinn? Nein! Macht das Spaß? Ja!

Also mein Ratschlag für alle, die an einem solchen Kurs Interesse haben, ist:


Lasst es sein!

Wenn ihr wirklich lernen wollt Euch zu verteidigen, dann testet verschiedene Kampfkunst- und Selbstverteidigungschulen und wählt die aus, die zu Euch passt.


Nun kommt aber noch der unangenehme Teil.

Mitgliedsbeiträge zahlen reicht nicht!

Ihr müsst mindestens einmal in der Woche trainieren, damit Ihr eine Verteidigungsfähigkeit aufbaut.

Ihr werdet blaue Flecken, Schrammen und andere Blessuren bekommen.

Ihr werdet Euch bewegen müssen!

Ihr werdet merken, wie gefährlich es sein kann zu kämpfen und wie schwer man in einer Selbstverteidigungssituation verletzt werden kann, wenn der Gegner dummerweise auch etwas vom Kämpfen versteht.


Fazit:

Sollte das für Euch nicht in Frage kommen, dann rate ich zu Lauftraining und einem guten Pfefferspray.

Lasst die Finger von Selbstverteidigungskursen.